Grundschule Rennertstraße

Brandschutzsanierung

Maßnahmen zum Brandschutz

2015 - 2021, LPH 2 - 9
Bauherr: Landeshauptstadt München
Projektleitung: Andreas Wurmer, Diana Waitz
Mitarbeit: Larissa Hoffmann, Manh Triet Le
Foto: Boris Storz, AWA

In der 1981 errichteten städtischen Grundschule Rennertstraße 10 in München Neuperlach waren brandschutztechnische Gefahren im Rahmen einer Sanierungsmaßnahme zu beseitigen. Von Seiten der Schule war gewünscht, zukünftig die pädagogische Nutzung der Flurzonen im Sinne eines Lernhauskonzeptes zu ermöglichen.

Das Grundschulgebäude besteht aus zwei quadratischen Bauvolumen, die über die Diagonale ineinander verschoben sind. In der überschneidenden Fläche sind zwei Erschließungstreppenhäuser untergebracht. Die zwei Baukörper sind als Split-Level gegeneinander um ein halbes Geschoss in der Höhe versetzt angeordnet. Die Regelgeschosse 2. OG bis 5. OG sind über die in der Ecke des quadratischen Grundrisses liegenden beiden Haupttreppen erschlossen. Diese liegen je Geschoß an einem großzügigen notwendigen Flurbereich an, um den ringförmig alle Klassen- und Nebenräume angeordnet sind. Im 1. Obergeschoß ist die Verwaltung mit Nebenräumen untergebracht. Im Erdgeschoß orientiert sich die Schulaula zu multifunktionalen Nebenräumen und zu den Zugängen aus beiden direkt angrenzenden Schulhöfen. Im Untergeschoß sind Werkräume und Technikräume situiert.

Die beiden erforderlichen Rettungswege in den Regelgeschoßen werden nach dem Umbau aus den Klassenräumen jeweils über zwei voneinander getrennte bauliche Rettungswege mittels Bypasslösungen außerhalb der bisherigen Flurzone geführt. Entweder in einen notwendigen Bestandstreppenraum über eine neue Türverbindung in das Treppenhaus oder über neue außenliegende Fluchttreppentürme, welche mit ihrer Lage in entgegengesetzter Richtung zu den bestehenden notwendigen Treppenräumen an der Außenwand angeordnet werden. Durch Ausführung einer flächendeckenden Brandmeldeanlage konnte die bestehende Brandlast der Garderoben und der Elektroinstallation in der ehemaligen „Flurzone“ belassen werden. Damit wurde die Nutzung als multifunktionale Spiel- und Lernzone nach Lernhauskonzept in der neu geschaffenen zentralen Spielzone je Geschoß möglich.

Es wurden alle Trockenbauwände einschließlich der Stahlumfassungszargen und HPL-beschichteten Holztürblätter mit den aktuellen Brand- und Schallschutzanforderungen erneuert. Gemäß Vorgaben Raumakustik kamen neue abgehängte Gipskartondecken mit Akustiklochung zur Ausführung. Als zusätzliche raumakustische Maßnahme wurden alle Klassenräume durch die Ausstattung mit Breitbandabsobern an den Flurwänden für die Nutzung als Inklusionsklassen vorbereitet. Bodenbeläge wurden in allen Klassenräumen sowie in den neuen Spielzonen durch einen Linoleumboden erneuert. Die bestehenden Terrakotafliesen in beiden Bestandstreppenräumen und in der Aula wurden erhalten.

Im Zuge der Baumaßnahme wurde die komplette Elektro- und Lüftungsinstallation einschließlich der sanitären Anlagen erneuert und brandschutztechnisch ertüchtigt. Sämtliche WC-Anlagen wurden räumlich und funktional optimiert und neu gefliest.

Sämtliche Materialien und Oberflächen wurden auf die aus der Entstehungszeit des Gebäudes vorherrschende grüne und orangene Bestandsfarbgebung abgestimmt. Die Bestandskunstwerke in den ehemaligen Flurzonen waren Holzreliefs mit Darstellungen von Tieren und Pflanzen. Diese wurden während der Bauzeit abgebaut, eingelagert und nach Überarbeitung und neuer Farbbeschichtung wieder am ehemaliger Platz an den Wänden der neuen Spielzonen montiert.

Die Maßnahme fand im laufenden Betrieb ohne Auslagerung von Klassenräumen in mehreren Bauabschnitten statt. Es konnten je Bauabschnitt ca. 5 Klassen in umgenutzte vorhandene Aufenthaltsräume innerhalb des Gebäudes ausgelagert werden.