Städtische Kindertageseinrichtung Flurstraße II

Anbau im Innenhof

2022 - 2024, LPH 1 - 6, (7 - 8 geplant)
Bauherr: Landeshauptstadt München
Projektleitung: Andreas Wurmer, Triet Le
Mitarbeit: Katharina Glomb

In der städtischen Kindertageseinrichtung, Flurstraße 8, in 81675 München soll ein überdachter Verbindungsgang (Spielflur ca. 31,5 m2) entstehen, der einen sicheren und geschützten Weg zwischen Hort und dem Gruppenraum 2 schafft.
Die städtische Kindertageseinrichtung besteht aus zwei rechteckigen, eingeschossigen Pavillon-Gebäuden im Anschluss der Grundschule und Adalbert-Stifter Realschule Flurstraße 4. Die beiden Gebäudeteile bilden zusammen mit einem L-Gebäude (denkmalgeschützter Bestand) einen kleinen Innenhof aus.
Die beiden eingeschossigen Pavillon-Gebäude wurden in einer Holzkonstruktion mit Flachdach erstellt. Diese Flachdachkonstruktion wurde später durch ein Holzfachwerk mit Stahlblech-Dach zu einer flach geneigten Dachfläche mit umlaufenden innenliegenden Dachrinnen umgebaut. Die Fassade besteht aus ungedämmten Stahlbetonstützen mit ausgemauerten Zwischenwänden und großformatigen Holzfenstern oder -türen. Der Dachüberstand wurde mit einer horizontalen Holzverschalung verkleidet und die tragenden Holzbinder sind z.T. in der Fassade sichtbar. Der angrenzende, L-förmige Gebäudeteil ist ein ursprünglicher Teil der denkmalgeschützten Schule. Der eingeschossige Baukörper mit einem steilen Satteldach schließt den Innenhof und besitzt im Süd-Osten eine

offene Liegehalle (ungedämmt).
Im Zuge einer Begehung durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit wurde festgestellt, dass die KiTa-Kinder, um vom Hort in den Gruppenraum 2 zu gelangen, den Weg durch Garderobe, Küche und Vorratslager gehen müssen. Gerade die Bereiche Küche und Vorratslager stellen durch spitze Gegenstände eine Gefährdung für die Kinder dar. Daneben wurde in der bestehenden Küche bereits mehrfach ein Schimmelbefall an den Außenwänden festgestellt, der ebenfalls bauphysikalisch überprüft werden soll.
Es wird ein Spielflur durch den bestehenden Innenhof vorgeschlagen, der als sichere und überdachte Verbindung zwischen Hort und Gruppenraum 2 dienen soll. Gleichzeitig soll der Innenhof, trotz Verkleinerung der Fläche, weiterhin nutzbar bleiben, aufgewertet werden und als Erweiterung des Spielflures fungieren.

Der Spielflur wird als eingeschossiger Anbau in Holz-Hybrid Bauweise gebaut, wobei lediglich die Fundamente sowie die Bodenplatte aus Stahlbeton erstellt werden. Das Tragwerk des Gebäudes besteht aus mehreren Rahmen aus Brettsperrholz-Bindern. Die Stützen dieser Rahmen-Träger werden zum einen in die Außenwand integriert, die in Holzrahmenbauweise erstellt wird und bleiben zum anderen im Innenraum sichtbar. Die Außenwand wird mit einer Holzverschalung, analog zum Bestand,

vollständig verkleidet.
Die tragenden Holz-Deckenelemente werden durch Brettsperrholz-Binder zum Pultdach geneigt und schließen den offenen Dachraum über der Spielfläche ab. Die Innenfläche der Deckenelemente ist akustisch wirksam perforiert und wird zur indirekten Beleuchtung der Spielfläche genutzt. Das Dach wird außen gedämmt und mit einer handwerklichen Doppel-Stehfalz-Deckung gedeckt um den Anbau auch in der 5. Fassade optisch in den Bestand einzufügen. Der Innenhof und der neu gebaute Anbau werden durch großzügige Holz-Alu-Fenster miteinander verbunden.

Die Bauausführung ist für den Sommer 2025 geplant.